Die ersten Italiener kamen noch in der Zeit der Eroberung Amerikas nach Peru, erweiterten ihre Anwesenheit während der Koloniezeit und verwurzelten sich stark in der Zeit der Republik. Die italienische Einwanderung war in Peru nicht so stark wie in anderen amerikanischen Ländern, sie war wie eine migratorische Kette, die sich im Laufe der Zeit konsolidierte. Obwohl sie viel geringer war als in Argentinien und Brasilien kann man sagen, dass sie sehr erlesen war.
Die Mehrheit der italienischen Einwanderer kam aus der italienischen Region Ligurien und in geringerem Ausmaß aus Piemont, Lombardei und Kalabrien. Die Nachkommen der italienischen Einwanderer sind im ganzen Land zu finden, vor allem in Lima und Arequipa, dann Chiclayo, Trujillo und Tacna, gefolgt von Ica, Piura, Cusco, Huánuco, Ancash, La Merced, Chimbote, usw. Direkte oder indirekte italienische Abstammung haben etwa 1 580 000 Peronen, etwa 4,8% der Bevölkerung.
Italienische Nachnamen in Peru mit:
AB BorC CiDE FG IJLM MardNO PQR S TU VYZ
Zu Beginn bildeten die Italiener zusammen mit den Spaniern die zahlenstärkste europäische Kolonie. Sie begannen mit bescheidenen Geschäften bis sie beträchtliche Reichtümmer ansammelten. Die italienische Kolonie veranschaulicht gut die Besiedlung durch die europäische Einwanderung und deren Eingliederung in die peruanische Gesellschaft. Ihre Bedeutung ist sowohl numerisch als auch hinsichtlich der Auswirkungen und Assimilierung innerhalb der peruanischen Gesellschaft. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war sie die grösste Kolonie und erreichte im Jahre 1902 die Anzahl von 15 000 in Peru lebenden gebürtigen Italienern. Zum Ende des Vizekönigreiches gab es schon 2000 Italiener im Lande. Die meisten von ihnen kamen aus dem Küstenstreifen östlich von Genua (Ligurien) wo es viele kleine Häfen gibt, die im vergangenen Jahrhundert rege Aktivitäten im Schiffsverkehr und Schiffsbau aufwiesen: u.a. Nervi, Recco, Sori, Camogli, Santa Margherita, Rapallo, Zoagli, Chiavari, Lavagna, Sestri Levante und Moneglia. Gegenwärtig gehören alle diese Orte zur Provinz Genua. Im vergangenen Jahrhundert gehörten sie zur Provinz Chiavari, die sich im Jahre 1922 in die Provinz Genua eingliederte. Deshalb deklarierten viele Personen, «dass sie aus Chiavari kämen, das zu diesem Zeitpunkt Provinzhauptstadt war, obwohl sie in Wirklichkeit aus nahegelegenen Ortschaften stammten. Italienische Adelsfamilien wie die Médici, Cerruti, Andía und Lavalle verschwägerten sich rasch mit der erlauchtesten Aristokratie von Arequipa. Auch aus der Provinz La Spezia östlich von Genua kamen Einwanderer, sowohl aus der Provinzhauptstadt selbst wie auch aus Küstendörfern wie Deiva, Levanto und Lerici» (Bonfiglio 1994: 50). Sehr wenige kamen aus anderen Gegenden Italiens.
Die ligurische Vorherrschaft unter diesen Einwanderern (die «Pioniere») mit einer ausgeprägten «Arbeitskultur» zeigte im peruanischen Fall eine große Zuneigung zum Handel. Italien bot Seefahrer und Kaufleute auf der Suche nach Gelegenheiten. Die Eingliederung der Italiener in den Handel ergab sich zunächst mit der Küstenschifffahrt (Transport auf dem Seeweg zwischen Häfen an der Pazifikküste) und Kleinhandel in den wichtigsten Städten und Häfen der peruanischen Küste. Einige widmeten sich auch handwerklichen und landwirtschaftlichen Tätigkeiten. Nach dieser ersten Zeit der Eingliederung schälte sich eine dem Seehandel gewidmete Gruppe reicher Kaufleute heraus, die die wirtschaftliche und führende Elite der italienischen Kolonie bildete. Viele von ihnen verwandelten sich von «Schiffskapitänen» zu «Geschäftskapitänen» (Bonfiglio 1994). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zählt die italienische Kolonie die Anzahl von 10 000 gebürtigen Italienern. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Italiener eine wichtige Stellung in der peruanischen Wirtschaft und Gesellschaft erreicht. Persönlichkeiten wie Giuseppe Canevaro, Pietro Denegri, Bartolomeo Figari; oder Nachnamen wie Costa, Andía, Marcone, Nateri, Médici, Patrone und Natieri, die sich dem Handel widmeten, und Andrés und Rafael Larco, Dominico Francesco Angellini und die Brüder Gradelia, die sich der Landwirtschaft widmeten.
Wichtig war der «Vorzeige-Effekt» der Europäer in der peruanischen Gesellschaft: «die Geschäftspraktiken der Ausländer beeinflussten die Geschäftsführer der peruanischen Oberklasse, sowohl durch die trotz der wirtschaftlichen Flaute der Nachkriegszeit erreichten außergewöhnlich guten Ergebnisse in den Geschäften der Ausländer in Peru als auch der erfolgreichen Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den traditionellen einheimischen Firmen» (Quiroz 1986: 79).
Es ist offensichtlich, dass die europäischen Einwanderer in Peru eine sehr unterschiedliche Rolle erfüllten – und noch erfüllen – wie in anderen amerikanischen Ländern. In Brasilien und Argentinien ist die massive europäische Einwanderung mit landwirtschaftlicher Arbeit und Proletarisierung verbunden. In Peru sind die ausgeübten Tätigkeiten zum großen Teil kaufmännisch und geschäftlich sowie eine gewisse politische Entwicklung. Zum Beispiel kamen Briten und Deutsche als Angestellte oder Teilhaber über sich ausdehnende ausländische Handelshäuser. Ihr Einfluss war spürbar beim Reitsport, Pferderennen (Jockey Club Lima im Jahre 1895 und die Pferderennbahn in Santa Beatriz im Jahre 1903), im Golf, Tenis (Club Lawn Tennis de la Exposición im Jahre 1884), Autosport (Touring Club Peruano im Jahre 1924) und im Fußball, sowie auch in den privaten Vereinen (wie der Country Club, den José Diez Canseco als Szene für seinen Roman Duque nahm).
• Justiniano Borgoño, ehemaliger Präsident
• Manuel A. Odría Amoretti, ehemaliger Präsident
• Francisco Morales Bermúdez Cerruti, ehemaliger Präsident
• Carmine Nicolás Caracciolo, ehemaliger Vizekönig
• Luis Giampietri, ehemaliger Vizepräsident
• Roberto Dañino Zapata, ehemaliger Premierminister
• Carlos Ferrero Costa, ehemaliger Premierminister
• Luis Solari de la Fuente, ehemaliger Premierminister
• Alberto Pandolfi Arbulú, ehemaliger Premierminister
• Jorge Fernández-Maldonado Solari, ehemaliger Premierminister
• Guillermo Arbulú Galliani, ehemaliger Premierminister
• María Luisa Federicci Soto, ehemalige Ministerin der Präsidentschaft
• Fernando Zavala Lombardi, ehemaliger Wirtschaftsminister
• Guillermo Garrido-Lecca Álvarez-Calderón, ehemaliger Wirtschaftsminister
• Carlos Boloña Behr, ehemaliger Wirtschaftsminister
• Arturo La Torre Di Tolla, ehemaliger Energieminister
• Fernando Rospigliosi, ehemaliger Innenminister
• Fernando Velit Sabattini, ehemaliger Innenminister
• Remigio Hernani Meloni, ehemaliger Innenminister
• Pilar Mazzetti, ehemalige Gesundheitsministerin
• Hernán Garrido Lecca, ehemaliger Gesundheitsminister
• Fernando Carbone Campoverde, ehemaliger Gesundheitsminister
• Roberto Chiabra, ehemaliger Verteidigungsminister
• Carlos Almerí Veramendi, ehemaliger Arbeitsminister
• Luis Ugarelli Valle, ehemaliger Arbeitsminister
• Verónica Zavala Lombardi, ehemalige Verkehrsministerin
• Elivio Vannini Chumpitazi, ehemaliger Verkehrsminister
• Augusto Antonioli Vásquez, ehemaliger Arbeits-, Justiz- und Erziehungsminister
• Ana María Romero-Lozada Lauezzari, ehemalige Sozialministerin
• Rodolfo Muñante Sanguinetti, ehemaliger Landwirtschaftsminister
• Elena Conterno Martinelli, ehemaliger Produktionsminister
• Gustavo Ernesto Caillaux Zazzali, ehemaliger Industrieminister
• Guido Pennano Allison, ehemaliger Industrieminister
• Gerónimo Cafferata Marazzi, ehemaliger Wohnungsminister
• Raul Vittor Alfaro, ehemaliger Erziehungsminister
• Domingo Palermo Cabrejos, ehemaliger Erziehungsminister
• José Gagliardi Schiaffino, ehemaliger Luftfahrtminister
• Jorge Parodi Galliani, ehemaliger Marineminister
• Romualdo Biaggi Rodríguez, ehemaliger Senatspräsident
• Enrique Martinelli Tizón, ehemaliger Senatspräsident
• Felipe Osterling Parodi, ehemaliger Senatspräsident
• Javier Alva Orlandini, ehemaliger Senatspräsident
• Andrés Reggiardo, ehemaliger Abgeordneter
• Renzo Reggiardo, Abgeordneter
• Luis Castañeda Lossio, ehemaliger Oberbürgermeister von Lima
• Piero Pierantoni Cámpora, ehemaliger Oberbürgermeister von Lima
• César Canevaro, ehemaliger Oberbürgermeister von Lima
• Luis Tomás Larco Ferrari, ehemaliger Oberbürgermeister von Lima
• Pedro Pablo Mujica Carassa, ehemaliger Oberbürgermeister von Lima
• Ricardo Belmont Cassinelli, ehemaliger Oberbürgermeister von Lima
• Ana María Fernandini Clotet, ehemaliger Oberbürgermeister von Lima
• Miguel Morales Dasso, ehemaliger Präsident der CONFIEP
• Faustino G. Piaggio Enrique Zileri, Geschäftsführer der Zeitschrift Caretas
• Juvenal Baracco, Architekt
• Raúl Tola Pedraglio, Schriftsteller
• Giovana Pollarollo, Schriftstellerin
• Güido Lombardi, Kommunikator
• Santiago Pedraglio, Analist
• Javier Alva Orlandini, Jurist
• Aldo Tinoco Plasencia, Ingenieur
• Javier Arias Stella, Jurist
• Alfonso Grados Bertorini, Jurist
• Eduardo Ferrero Costa, Jurist
• Felipe Osterling Parodi, Jurist
• Julio Cesar Castiglione, Jurist
• Marco Aurelio Denegri, Intellektueller, Literaturkritiker, Karikaturist, Sexualforscher, Polygraph und Grammatiker
• Mónica Delta Parodi, Journalist
• Jean Ferrari, Fussballnationalmannschaft
• Gustavo Vassallo, Fussballnationalmannschaft
• Claudio Pizarro Bossio, Fussballnationalmannschaft
• Leao Butron Gotuzzo, Fussballnationalmannschaft
• Flavio Maestri, Fussballnationalmannschaft.
• Gerónimo Cafferata, Kommandant der Marine
• Yola Polastry, animadora
• Giovanni Ciccia, Schauspieler
• Luis Ángel Pinasco, Schauspieler
• Marco Zunino, Schauspieler
• Ricky Trevitazzo, Sängerin
• Gianfranco Brero, Schauspieler und conductor
• Natalia Parodi, conductora
• Julián Legaspi, Schauspieler
• Homero Cristali, Moderator
• Mathias Brivio, Moderator
• María Teresa Braschi, Moderatorin
• Ana Maria Copello, Liedermacherin und Sängerin
• Gianmarco Zignago, Liedermacher und Sänger
• Mauricio Fernandini, Moderator
• Carla Barzotti, Schauspielerin
• Fiorella Cayo Sanguinetti, Sängerin und Tänzerin
• Bárbara Cayo Sanguinetti, Sängerin
• Stephanie Cayo Sanguinetti, Schauspielerin
• Mariella Zanetti, Schauspielerin
• Diego Bertie Brignardello, Schauspieler
• Renzo Schuller Demichelli, Schauspieler
• Jimena Lindo Biondi, Schauspielerin
• Gianella Neyra Magagna, Schauspielerin
• Jesús Neyra Magagna, Schauspieler
• Virna Flores Di Liberto, Schauspieler
Italienische Nachnamen in Peru mit:
Arabische Einwanderung
Baskische Einwanderung
Britische Einwanderung
Chinesische Einwanderung
Deutsche Einwanderung
Einwanderung kleiner europäischer Gruppen
Ethnische Zusammensetzung der peruanischen Bevölkerung
Europäische Einwanderung
Französische Einwanderung
Griechische Einwanderung
Italienische Einwanderung
Japanische Einwanderung
Kroatische Einwanderung
Polnische Einwanderung
Portugiesische Einwanderung
Rumänische Einwanderung
Russische Einwanderung
Tschechoslowakische Einwanderung
Türkische Einwanderung