Antonio
Brack
Perus Umweltminister deutscher Abstammung
Während des lateinamerikanisch-europäischen
Gipfeltreffens in Peru wurde unter Anwesenheit der deutschen Kanzlerin
Angela Merkel der Minister des peruanischen Umweltministeriums vereidigt.
Antonio Brack ist der Amtsinhaber des neu geschaffenen Ministeriums.
Antonio Brack wurde in Villa Rica im peruanischen
Gebirgsurwald geboren. Sein Vater war Deutscher, seine Mutter stammt von
den österreichischen Einwanderern aus Tirol ab, die das nahegelegene
Pozuzo gründeten.
Nach seiner Ausbildung als Volksschullehrer studierte er an der
Universität Würzburg Naturwissenschaften mit Spezialität in Ökologie.
Es
gibt wohl keinen zweiten Peruaner, der die Natur in Peru wie er studiert
und erlebt hat. Und seine Leidenschaft ist es, diese Erfahrung
weiterzugeben, als Universitätsprofessor, als Verfasser vieler Bücher
und Abhandlungen, als Autor und Protagonist der Fernsehserie «La Buena
Tierra» (die gute Erde), die nicht nur über unterschiedliche Aspekte von
Natur und Umwelt berichtet sondern darüber hinaus auch konkrete und
praktische Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation aufzeichnet.
Für
seine neue Aufgabe sieht Antonio Brack fünf wichtige Themengruppen:
Abwasser, Luftqualität,
Abfälle, Bergwerksrückstände, informeller Kleinbergbau. Hinsichtlich des
aktuellen Themas der biologischen Brennstoffe kündigte er an, dass für
diesen Zweck geeignete Gebiete ausgewiesen werden. «Die Investition in
Biobrennstoffe ist in Peru willkommen, jedoch ohne Bäume dafür zu fällen.
In Anbaugebieten für Nahrungsmitteln dürfen keine Pflanzen zur Gewinnung
von Biobrennstoffen angebaut werden.» Notwendig sei auch eine
Reformulierung des Forstgesetzes.
Der
peruanische Präsident nutzte die Anwesenheit der deutschen Kanzlerin, um
sich der Unterstützung des deutschen Umweltministerium zu versichern.
Erwin Dopf
Interview mit Antonio Brack von Dezember 2004
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