Eine vor Kurzem in der wissenschaftlichen Zeitschrift «Biota Neotropica» veröffentlichte Studie zeigt auf, dass der Nationalpark Manu das Naturschutzgebiet mit der grössten Artenvielfalt der Welt bei Amphibien und Reptilien ist. Rudolf von May, einer der Autoren der Untersuchung, präzisiert, dass sie innerhalb des Nationalparkes und der Pufferzone 155 Amphibienarten (Frösche, Kröten, Salamander und Schleichenlurche), sowie 132 Reptilienarten (Schlangen, Eidechsen, Schildkröten und Kaimane) registrien konnten.
Die Studie wurde von Alessandro Catenazzi, Professor an der Southern Illinois University Carbondale (USA), Edgar Lehr, Professor der Illinois Wesleyan University (USA) und Rudolf von May, im peruanischen Urwald aufgewachsener Forscher am Museum für Wirbeltier-Zoologie der University of California, Berkeley (USA).
Zur Bestimmung der Artenvielfalt wurden zahlreiche Feldstudien durchgeführt und hunderte in Naturkundemuseen hinterlegte Proben untersucht. Dabei wurden einige für die Wissenschaft neue Arten festgestellt. Diese Entdeckungen bezeugen, dass es in der Region noch viel Unbekanntes gibt. Alleine im Jahre 2012 wurden drei für die Wissenschaft neue Froscharten aus dem Manu beschrieben – einschließlich dem Glasfrosch Centrolene sabini (als die Nummer 7000 der Amphibien in der Welt bekannt). Viele dieser Arten sind endemisch, das heißt, dass sie ausschließlich in einem kleinen geographischen Raum leben und sonst nirgendwo auf der Welt anzutreffen sind.
Der Nationalpark Manu ist auch für weitere Weltrekorde von Tierarten in einem Naturschutzgebiet bekannt: mehr als 1200 Schmetterlingsarten und mehr als 1000 Vogelarten. Auch in kultureller Hinsicht ist der Nationalpark Manu sehr bedeutungsvoll, da er verschiedene bedeutende ethnische Gruppen (Matsiguenka, Harakmbut, Yine, u.a.) und in freiwilliger Isolation lebende indigene Gruppen wie die Mashco-Piro beherbergt.
Quelle: Andina
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